Lessons learned: Thesen zur FDM-Kompetenzausbildung
Erkenntnisse aus dem Vernetzungstreffen der vom BMBF geförderten Projekte eeFDM Jena, FDMentor, FOKUS, PODMAN und UniLLAB am 30. und 31. Januar 2019 in Marburg
DOI:
https://doi.org/10.17192/bfdm.2020.1.8101Schlagworte:
Forschungsdatenmanagement; Lehre; Kompetenzausbau; HochschullehreAbstract
Im gemeinsamen Austausch der vom BMBF geförderten Projekte eeFDM Jena, FDMentor, FOKUS, PODMAN und UniLLAB wurde deutlich, dass die gewonnenen Erfahrungen im Forschungsdatenmanagement-Kompetenzausbau trotz differierender Ansätze und adressierter Personengruppen (Studierende, Graduierte, Hochschulbeschäftigte) in wesentlichen Punkten übereinstimmen.
Es herrschte Einigkeit darüber, dass FDM-Kompetenzausbau ein fester Bestandteil der Angebote von Hochschulen sein muss und disziplinübergreifend bereits in die grundständigen Studiengänge gehört. Kompetenzerwerb im Forschungsdatenmanagement basiert auf grundlegender Kenntnis von Daten und ihren Eigenschaften: Was im fachspezifischen Anwendungskontext Daten sein können, und was ein Management von Daten umfassen kann, muss reflektiert und vermittelt werden. Forschungsdatenmanagement ist hierbei als notwendige Voraussetzung eines sicheren Umgangs mit Daten zu verstehen, als pragmatisch fokussierte Umsetzung von Data Literacy, welche im digitalen Zeitalter eine Schlüsselkompetenz darstellt.
Mit Maßnahmen zur Implementierung von FDM-Kompetenzvermittlung reagieren die Hochschulen auf einen Kulturwandel, der als weitreichende Folgeerscheinung der Digitalisierung zu verstehen ist. Als komplexes Thema betrifft die Vermittlung von FDM-Kompetenzen die Hochschule als gesamte Einrichtung. Für die Verankerung von FDM als Thema in der Lehre ist die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Infrastruktureinrichtungen sowie Verwaltung notwendig, die ihre jeweilige Expertise und Arbeitsroutine einbringen. Innerhalb der verschiedenen Disziplinen und Fachkulturen herrschen unterschiedliche Sichtweisen auf das Thema vor, die es gleichermaßen zu berücksichtigen gilt. Zur Umsetzung eines solchen Prozesses reicht es nicht aus, dass die Einrichtungen der Hochschule nebeneinander agieren. Sinnvoll sind regelmäßiger Austausch und Kommunikation sowie eine dezidierte Anlaufstelle für Fragen des FDM, welche innerhalb der Hochschule Umsetzung, Beratung und Begleitung deutlich erleichtert. Dazu muss innerhalb der Hochschule für die beschriebene Zusammenarbeit ein klar erkennbares Profil entwickelt werden, das nur mit langfristig gedachten Aufgaben und dauerhaft beschäftigtem Personal umzusetzen ist.